If showing kids what happens in a slaughterhouse is too shocking for them to watch then maybe what we are doing to the animals is wrong?

„Als ich etwa 5 oder 6 Jahre alt war, machten wir Urlaub auf Sizilien. Wir besuchten dort Verwandte, die in einer ländlichen Gegend ein kleines Haus besaßen. Eines Tages kam die ältere Nachbarin unserer Verwandten zu uns herüber. Sie hatte einen Auslauf mit Hühnern und trug eines der Tiere in ihrem Arm. Es war ein sehr schönes, weißes Huhn. Ich hatte zwar schon Hühner gesehen, aber noch nie aus dieser Nähe. Die Nachbarin und die Tante meines Vaters erkannten meine Faszination für das Tier und deuteten meinem Bruder und mir an, dass wir es streicheln durften. Ich erinnere mich an meine Überraschung, dass das Huhn sich nicht wehrte und unsere vorsichtigen Streicheleinheiten sogar zu genießen schien.

Die Szene wurde von meinen Eltern mit einer analogen Fotokamera für das Urlaubsalbum festgehalten. Wieder zurück in Deutschland, ließen sie den Film entwickeln. Die Fotos zeigten typische Familienbilder: am Strand, beim Ausflug auf den Vulkan Ätna, riesige Kakteen… Ich entdeckte auch meinen Bruder und mich, wie wir das Huhn streichelten. Dann blätterte ich weiter und sah plötzlich die Tante auf einem Hocker sitzen. Mit einer Hand hält sie ein totes Huhn - sie ist gerade dabei, dessen Federn zu rupfen. Lauter weiße Federn. Ich war völlig entsetzt. In dem Moment war mir klar ich, dass das tote Huhn auf dem Foto das selbe war, das ich zuvor noch lebend gestreichelt hatte. Es war das selbe weiße Huhn, das mir später in Form eines Abendessens vorgesetzt wurde und das ich gegessen hatte.

Wenn ich heute daran denke, erinnere ich mich an Verzweiflung und an das Gefühl, hintergangen worden zu sein. Meine Eltern hatten versucht, die Wahrheit vor mir zu verheimlichen. Sie wussten, dass ich das Essen verweigert hätte, wenn sie mir gesagt hätten, dass es das weiße Huhn war, das es enthielt.“